Die Geschichte von Peaky und Flowy: wie Alles begann

Die Geschichte von Peaky und Flowy: wie Alles begann

Vor der Nordseeinsel Langeoog lebt im Meer ein kleiner Seehund. Er hat viel Spaß im Wasser und treibt so manchen Streich. Am liebsten ärgert er die Badegäste, indem er ganz nah an sie heranschwimmt. Sonst macht er nichts, aber die Badegäste erschrecken sich total darüber und er lacht sich kaputt. Übrigens der kleine Seehund hat auch einen Namen. Er heißt: Flowy!

Flowy hat auch viele Freunde. Einen Wal, der Sani heißt, eine Lachmöwe, die Emma heißt und seinen besten Freund: den kleinen Seelöwen Peaky! Mit denen erlebt der kleine Flowy viele schöne, aber auch spannende Abenteuer... Und wie es bei Freunden so ist, helfen sie sich gegenseitig. Für Flowy war das einen tolle Erfahrung zu erleben, wie die Freunde ihm halfen mit seinem Asthma zu leben.

Es fing alles damit an, dass Flowy immer beim Rumtollen im Wasser so husten musste und manchmal plötzlich beim Atmen so ein komisches Pfeifen hörte und sich ganz fest anstrengen musste, um genug Luft einatmen zu können. Dann hatte er immer weniger Lust zum Spielen und war oft müde, wenn er mit seinem Freund Peaky nachmittags vom Fischeärgern kam. Dabei fiel ihm auf, dass die Fische immer schneller wurden, so dass das mit dem Fischeärgern nicht mehr ganz so lustig war und Fischefangen wurde sogar ganz schwierig – die kleinen Fische waren einfach viel schneller. Auch beim Wettschwimmen mit den anderen Seehunden seiner Klasse konnte er nicht mehr mithalten. Sie riefen ihm dann zu: „Hej Flowy, hast Du keine Lust mehr Fische zu fangen, stell Dich nicht so an, sonst verhungerst Du noch bald.“ Was sollte er nun darauf sagen, ohne sich vor all den anderen zu blamieren? Da fiel ihm eine passende Ausrede ein: „ Ich verhungere schon nicht, ich mache nämlich gerade eine Diät - ich fange und esse weniger Fisch!“ Die anderen lachten ihn nur aus: “Ein Seehund, der eine Fischdiät macht – so ein Quatsch! Außerdem machen so was nur die Mädchen“.



Und so zog sich Flowy traurig nach der ostfriesischen Seehundschule nachmittags zurück, alleine auf einer Sandbank liegend, und noch trauriger, weil er sein Lieblingsspiel „Fischeärgern“ nicht mehr spielen konnte. Eines Tages gesellte sich sein Freund Peaky zu ihm auf die Flowybank. So wurde nun nämlich die Sandbank, auf der Flowy nun seine Nachmittage verbrachte, von den anderen Seehunden genannt. Peaky dagegen vermisste seinen Freund und fragte ihn, was denn los sei. Flowy war unendlich dankbar, dass ihm mal endlich jemand diese Frage stellte, denn ihm fehlte der Mut zuzugeben, dass er beim Schwimmen einfach nicht mehr genug Luft bekam. Also erzählte er seinem besten Freund, wie er sich in letzter Zeit fühlte. Dem kleinen Seelöwen Peaky kam das irgendwie bekannt vor, das hatte er nämlich auch schon mal erlebt, und so riet er Flowy doch mal bei Frau Dr. Mies, mit Nachnamen Muschel, vorbeizuschauen. „Die redet doch immer so furchtbar schlau, weil sie ja studiert hat und vom vielen Lesen hat sie schon ganz lange Augen bekommen. Vielleicht kann sie Dir ja helfen Flowy!“

Eigentlich mag Flowy keine Ärzte, er hat selbst vor der kleinen Frau Dr. Mies Muschel ein bisschen Angst, aber vielleicht könnte sie ihm wirklich helfen und ihm mal erklären, wieso er beim Schwimmen so schlecht Luft bekommt. Würde sie ihm vielleicht wieder den Hustensaft geben, der ihm so gut schmeckt? Dann würde wenigstens der Husten, der ihn vor allem nachts nicht schlafen lässt, besser werden. Als jedoch Frau Dr. Mies seine Lunge mit dem Stethoskop abgehört hat, sagte sie ganz besorgt: „Mein lieber Flowy, Deine Lunge klingt gar nicht gut, da rasselt und blubbert und pfeift es, wie bei einem alten Seehund. Das müssen wir uns genauer anschauen, Hustensaft alleine hilft da nicht mehr.“ Ja, das Pfeifen hatte Flowy ja schon selbst gehört, aber dass er deshalb krank sein sollte, das verstand er nun wirklich nicht. Frau Doktor meinte sogar, er wäre vielleicht allergisch und deshalb stellte sie ihm tausend Fragen, wollte Alles genau wissen, aber Fragen taten ja wenigstens nicht weh.

Und manche Fragen fand er sogar richtig komisch. Ob er sich viel im Watt rum treibt? Ob er draußen in der kalten Nordsee mehr husten muss. Ob er bei den großen Tankern schlecht Luft bekommt? Ob er viel mit Seesternen und Seepferdchen spielt? Und dann fragte sie noch, ob er viel mit Seelöwen spielt, auch gegen Seelöwen könnte er allergisch sein. Dabei weiß sie doch ganz genau, dass sein bester Freund der kleine Seelöwe Peaky ist und gegen den kann er nun wirklich nicht allergisch sein!

Aber sicher sagen könnte sie das erst nach einem Allergietest und wenn er dann auf etwas allergisch reagieren sollte, müsste er das meiden, das wäre nämlich dann ein Auslöser für seine Atemnot. Außerdem müsste Frau Dr. Mies Muschel noch so einen Lungenfunktionstest machen, denn sie vermutete nun, Flowy könnte allergisches Asthma haben. Das war alles so verwirrend für den kleinen Seehund. Er wollte gar kein Asthma haben, was immer das sein mochte, und allergisch wollte er auch nicht sein, und allergisch gegen seinen Freund Peaky schon gar nicht! Die Frau Doktor mag ja ganz schlau sein, aber in seinem Fall irrt sie sich bestimmt. Und für diese ganzen Tests sollte er dann noch mal in die Sprechstunde kommen, weil man dafür etwas mehr Zeit bräuchte.

Zeit brauchte aber vor allem Flowy, um darüber nachzudenken, was sich da Frau Doktor alles zusammengereimt hatte. Und dann fiel Flowy ein, dass Peaky doch auch schon mal Asthma hatte. Aber Peaky hat jetzt bestimmt keines mehr, weil Peaky nie so viel husten muss wie er, und schwimmen kann Peaky wie ein Weltmeister. Er nahm sich vor, Peaky danach zu fragen, sobald er ihn wieder sehen würde. Vor allem wollte er ihn fragen, wie man das blöde Asthma wieder loswird, das wollte er auf keinen Fall behalten.

„Du hast immer noch Asthma?“ fragte Flowy völlig verwundert, „aber Du hustest doch gar nicht so sehr wie ich und beim Wettschwimmen bist Du einer der Schnellsten! Dann kannst Du doch kein Asthma mehr haben!“ Darauf antwortete der kleine Seelöwe Peaky ganz stolz:“Beim letzten Wettschwimmen war ich sogar der Schnellste, aber ich habe immer noch Asthma und Frau Dr. Mies Muschel meint sogar, dass ich das wohl immer behalten werde. Trotzdem kann ich wieder nachts ganz ruhig schlafen ohne zu husten, fühle mich wieder superfit und habe keine Luftnot, auch wenn ich ganz doll rumtolle.“

Flowys Augen wurden immer größer und er fragte sich, wie Peaky das wohl macht. Und da erzählte ihm sein kleiner Freund, dass Frau Dr. Mies Muschel sein Asthma mit Medikamenten behandelt und er dafür täglich inhalieren muss, morgens und abends. „Inhalieren? Was ist das denn?“ Peaky überlegte kurz und sagte dann: “Da muss ich ein Medikament einatmen und das sorgt dafür, dass die Luft prima in meine Lunge kommt. Aber wie das genau geschieht, habe ich mir leider nicht merken können, das fragst Du am besten unsere Frau Doktor.“ In dem Augenblick war das Flowy auch gar nicht so wichtig, wie das genau mit dem Inhalieren funktioniert, wichtiger war dass man trotzdem man Asthma hat, wieder richtig gut Luft bekommen kann und er sah sich in Gedanken schon wieder blitzschnell hinter den Fischen herjagen - Flowybank ade. Diesmal würde er ohne Angst zu Frau Dr. Mies Muschel gehen, das war es ihm jetzt wert.

„So Flowy, das hast Du prima gemacht, Du bist ein richtig tapferer, kleiner Seehund“ sagte Frau Dr. Mies Muschel anerkennend. Die Lungenfunktionsuntersuchung war geschafft. Erst hatte dieses große Gerät ihm etwas Angst eingejagt, aber das Pusten in dieses kleine Röhrchen, was da aus so einem großen Kasten raus kam, hat wirklich nicht weh getan. Und beim Allergietest waren die Piekser doch nicht so schlimm, wie er erwartet hatte, seine Haut sah jetzt aus, wie wenn die Sandflöhe ihn gestochen hätten, nur die waren wirklich lästiger. Auf das Ergebnis des Allergietestes war er nun total gespannt. Hoffentlich war er nicht gegen Peaky allergisch, auf alles andere konnte er verzichten, auf das kalte Wasser, die Tanker, selbst auf das Watt, wenn es denn unbedingt sein musste, und die Seesterne mochte er sowieso nicht.

Frau Doktor Mies Muschel schaute sich jetzt alle Ergebnisse ihrer Tests genau an und dann sagte sie ganz ernst: „Also Flowy, aus den ganzen Untersuchungen schließe ich, dass Du allergisches Asthma hast, und zwar bist Du nur auf Wattwürmer allergisch, was bei Dir dazu führt, dass Deine Lunge ganz schlecht Luft bekommt und dann führt auch starke körperliche Belastung, wie Du sie beim Fischeärgern und Fischefangen verspürst, zu Deiner Luftnot.

Ja, so fing das ganze an mit dem Asthma von Flowy! Sein Freund Peaky hat schon länger Asthma, aber er kann sich die ganzen Sachen, die man da wissen muss, einfach nicht merken. Wenn er sich nämlich Alles merken könnte, wäre er ja ein As und dann würden sie ihn auch nicht Peaky, sondern Assy nennen. Flowy lernt eine Menge über Asthma und kann sich das auch besser als sein kleiner Freund merken. Und was ganz wichtig ist, dass er lernt, wie er mit dem Asthma leben kann, ohne auf sein Lieblingsspiel „Fischeärgern“ verzichten zu müssen.

Zusammen sind die beiden Freunde Peaky und Flowy jedoch ein starkes Team und verraten Dir, wie auch Du lernen kannst, mit Deinem Asthma zu leben, ohne auf Dein Lieblingsspiel verzichten zu müssen.


Die AutorenWer wir sind

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Flowy

Hat erst seit der Seehundschule Husten. Meinte schon, er wäre gegen die Schule allergisch und müsste deswegen husten. Er ist aber leider nur gegen Wattwürmer allergisch und das war wohl auch der Grund, warum er als Baby im Watt auf Langeoog sein Fell immer kratzen musste.

Geboren: irgendwo in der Nordsee
Gestrandet: 2002 auf Langeoog
Wohnort: Köln
Lieblingsfarbe: braun
Lieblingsessen: Fisch
Stärke: lieb und einfach nett
Schwäche: Kann keine Tränen sehen
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Peaky

Hat seit Babytagen ständig Husten und nach Meinung von Frau Dr. Mies Muschel Asthma. Manchmal hat er richtig Atemnot und kriegt fast keine Luft mehr vor lauter Husten. Er ist der beste Freund von Flowy.

Geboren: irgendwo in der Nordsee
Gestrandet: 2002 auf Langeoog
Wohnort: Köln
Lieblingsfarbe: weiß
Lieblingsessen: Fisch
Stärke: sehr fröhlich und witzig
Schwäche: vergesslich
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Frau Dr. Mies Muschel

Sehr belesen, manchmal auch Stielaugen vom vielen nächtlichen Bücherwälzen. Große Klappe, aber an ihrer harten Schale prallt vieles ab. Außerdem zeigt sie nicht gerne ihre Gefühle.

Geboren: irgendwo in der Nordsee
Gestrandet: 2002 auf Langeoog
Wohnort: Köln
Lieblingsfarbe: rot
Lieblingsessen: Algen
Stärke: sehr belesen, harte Schale
Schwäche: manchmal zu ernst
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Dr. Zafirov

Über mich steht ja schon genug auf dieser Internetseite geschrieben...