Babys / Kinder / Jugendliche
Der göttliche Plan, sich so gut wie möglich durch den engen Geburtskanal zu schrauben und sich dann das erste Mal von der Mutter abzunabeln, will neun Monate gut vorbereitet sein und grenzt nicht nur biomechanisch an ein Wunder. Mit großem Köpfchen, das aus 32 gut gegeneinander verschieblichen Knochen zusammengesetzt ist, und mit Mutters Unterstützung, schiebt, presst, drückt er sich in die neue Welt hinaus.
Angekommen!
Und nun? Idealerweise mit allen Organen ausgestattet, wird zuerst geprüft,
ob alle auch so funktionieren, wie sie sollen. Das kann ein paar Tage
dauern und wird als Neugeborenenzeit definiert. 28 Tage, in denen Eltern,
Großeltern, Geschwister, Hebammen und Ärzte bewundernd beobachten, wie diese
erste Anpassung gelingt.
In dieser spannenden Zeit gilt: So viel wie nötig, so wenig wie möglich eingreifen - und wenn, mit viel Ruhe und Gelassenheit. So wird auch garantiert, dass der frühe Bindungsprozess zwischen Kind und Eltern möglichst wenig gestört wird.
Der Säugling
Nach der Geburt braucht er fast ein ganzes Jahr, um sich aufzurichten und den dreidimensionalen Raum auf zwei Beinen zu erobern. In dieser Phase des Lebens ist er darauf angewiesen, ernährt, bewegt und sensorisch stimuliert zu werden. Zufriedenheit und das Bedürfnis nach Kommunikation beginnt er ab dem 2. Lebensmonat durch gezieltes Lächeln und Glucksen zu äußern. Dieses Lächeln bringt vor allem seine Umwelt in Bewegung und berührt nicht nur die Eltern emotional. Ganz schön clever, um sich bewegen zu lassen…
Reden kann er noch nicht, Unzufriedenheit nur durch Schreien kraftvoll äußern. Hunger? Volle Windel? Frieren? Müdigkeit? Ist das alles ausgeschlossen, macht es Sinn, auch Schmerz auszuschließen. Ab dem 4. Lebensmonat will er sich dann gezielt selbst bewegen und seine Umwelt motorisch und sensorisch gezielt entdecken.

Kinder und Jugendliche
Das vorherrschende Lebensprinzip der frühen Kindheit ist der Optimismus, das Leben im hier und jetzt, nicht gestern, nicht morgen, jetzt! Mit großer Zuversicht, Hoffnung, Heiterkeit, Neugier ausgestattet, gilt es die Welt zu entdecken, Grenzen zu erfahren, in Frage zu stellen, zu akzeptieren oder auch zu ignorieren.
Wann und womit greifen wir als Erwachsene (Eltern, Familie, Erzieher, Lehrer, Ärzte, Therapeuten, Freunde und Nichtfreunde) in die Entwicklung des Kindes mit seinem ureigenen faszinierenden Selbstregulationskonzept ein? Dazu ist die grundsätzliche Unterscheidung in strukturelle oder funktionelle Störungen/Erkrankungen wichtig. Angeboren oder erworben, akut oder chronisch.
Die richtige Diagnose ist für den Heilungserfolg der wichtigste Schritt.

In meiner Praxis lege ich deshalb höchsten Wert auf die Prävention. Eltern und Kindern wird alters- und situationsentsprechend das Wissen vermittelt, eine - aus medizinischer Sicht - gesundheitserhaltende/-fördernde Lebensweise unter Wertschätzung der Selbstregulation des Menschen zu beherzigen. Dazu gehören die Krankheitsverhütung (durch Gesundheitsaufklärung und Impfung), Bewegung, Ernährung, Wahrnehmung, Kognition, Kommunikation und auch die emotionale und psychosoziale Entwicklung.
Das erfordert Wissen und Erfahrung, Sorgfalt und Gelassenheit, Zeit.